Private Equity - Eine Anlageklasse nur für Reiche?
Private-Equity ist bei der Mehrheit der deutschen Kleinanlegern unbekannt und im Anlage-Portfolio nicht vertreten. Vielfach herrscht die Meinung, dass es sich um eine risikoreiche Anlageform handelt, die nur für
institutionelle Anleger und für "Reiche" geeignet ist. Aber auch in dieser "Anleger-Liga" fristet die Private-Equity Investition in Deutschland ein absolutes Schattendasein. Deutsche Lebensversicherer investieren z.B.
nur deutliche weniger als 1% in diese lukrative Anlageklasse.
Da PE-Investitionen im Millionen-Bereich ablaufen, können solche Beteiligungen nur von Großanlegern, i.d.R. den Private-Equity-Fonds, eingegangen werden. Diese PE-Fonds sind meist an etwa 10 Unternehmen beteiligt und
lassen ihrerseits nur Beteiligungsbeträge zu, die vom klassischen Privat-Anleger nicht aufgebracht werden können.
Seit nunmehr über 10 Jahren besteht aber in Deutschland auch für
Kleinanleger der Zugang zu dieser lukrativen Anlageform. Über spezielle Dachfonds, die sich in den letzten Jahren etabliert haben
(der eine mehr - der andere weniger) sind Investitionen ab einmalig 2.500 EUR oder 50,- EUR monatlich über einen Zeitraum zwischen 10 bis 15 Jahren möglich.
Wie bei jedem gut strukturierten Portfolio gilt auch hier der Grundsatz: "je gößer die Streuung (d.h., je mehr Einzelfonds =Zielfonds) umso geringer wird die Schwankungswahrscheinlichkeit von Gewinn und Verlust (=Volatilität) ausfallen.
Dieser Grundsatz hat zur Folge, dass neben dem
Know How vor allem die
Kapitalstärke eines Dachfonds als wesentlicher Einflussfaktor für den Anlageerfolg genannt werden kann.
Im Gegensatz zu anderen Anlageformen wird der Anlageerfolg von Private-Equity Investitionen nicht in Prozent (wie etwa Zinsen, Kapitalerträge oder Aktiengewinne) angegeben, sondern in Form von s.g.
Multiples
(=Unterschieds-Faktor zwischen Kauf und Verkauf der Unternehmensbeteiligung). Ein Multiple von 2 bedeutet demnach einen Gewinn von 100%. Bei einer Investitionszeit von 5 Jahren ergibt sich daraus ein Ertrag (IRR) von rund 15% p.a..
Risiko-Profil von PE-Anlagen
Eine Studie aus dem Jahre 2003 über das Risikoprofil von europäischen Private-Euqity Investitionen zeigt, dass das wahrscheinlichste Multiple von Dachfonds zwischen 1,5 und 2,5 liegt.
[Quelle] (Der Grafik ist ebenfalls zu entnehmen, dass Einzelinvestitionen eine Ausfall-Wahrscheinlichkeit von 30% haben.)
Fazit:
Private-Equity ist durch das Dachfondskonzept auch für Kleinanleger hervorragend als Portfolio-Beimischung geeignet. Durch die Börsenunabhängigkeit dieser Anlageklasse erhält man eine wesentlich bessere Diversifikation
und damit eine geringere Volatilität des Portfolios bei gleichzeit höheren Gewinn-Chancen.